Nach dem explosiv politischen Track „The Walking Deutsch“ zeigt Kobito mit „Warten auf die Sonne“ eine melancholischere Seite seines Songwritings. Zusammen mit Amewu (der sich als Featureguest sonst rar macht) hat er einen Track geschaffen, der zwei Perspektiven des Lebens in der Großstadt in Augenschein nimmt. Zum einen die unverdorbene, kindliche Seite, die Konflikte zwischen den Menschen schmerzlich wahrnimmt und in einen Eskapismus verfällt: Nur noch weg von dieser Kälte, solange man die Finger noch spüren kann. Zum anderen der Part von Amewu: Er erzählt aus der Sicht eines „Winterkinds“, dem die Kälte der Stadt nichts mehr ausmachen kann, das sich abgefunden hat und um die Falschheit der Welt weiß. Eines vereint sie aber beide - und letzten Endes uns alle - wir warten auf die Sonne. „Klopf die Eiskristalle von der Schulter, wenn ich wieder zurück nach Hause komme. Sitzen auf der Fensterbank, warte auf die Sonne“ Auch im Musikvideo spiegeln sich diese Perspektiven durch zwei Schauspieler wider: Leonita Tabani ist elf Jahre alt und spielt ein kritisches und unangreifbares Kind, das durch eine ihm fremde Welt gezogen wird, aber dabei stark und sicher bleibt. Susanne Bredehöft, die bereits mit Schlingensief und Tom Tykwer gearbeitet hat, übernimmt die Rolle einer gehetzten Erwachsenen, die schon in der Kälte dieser Welt angekommen und ein Teil von ihr geworden ist. Das Video handelt vom Erwachsenwerden in einer Gesellschaft, die von uns allen berechnete Durchsetzungsfähigkeit fordert, während man doch eigentlich am liebsten sehnsüchtig auf dem Fensterbrett sitzen würde - um zu warten, dass sich endlich alles ändert.
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