Heute erscheint die neue EP "Junkietown" von Ducks On Drugs überall Digital! Klickt hier! Zeitgleich veröffentlichen wir das tolle Video zum Titeltrack. Außerdem geht die Band am nochmal auf SO VIEL LIEBE TOUR. Ducks On Drugs sagen über ihre EP selbst:
Unsere EP Junkietown widmen wir Menschen, die unsere allergrößte Sympathie verdient haben, diese aber so gut wie nie abbekommen. Natürlich ist diese Herangehensweise nicht ganz uneigennützig, natürlich finden wir uns wieder in den Bildern, die wir erzählen. Vielleicht verarbeiten wir in diesen Songs sogar unsere tiefsten Dilemmas. Dafür mussten wir uns aus unserer Komfortzone bewegen. Es wird ein härterer Sound angeschlagen, um Trauer als Wut erträglich zu machen, an anderer Stelle kommt das recht fluffig daher, was doch eigentlich am meisten drückt. Denn wir wollen Lösungen anbieten, nicht in Problemen schwelgen.
Mit Systemsprenger wollen wir in einem System, in dem kein Platz für die tiefsten Abgründe psychischer Entwicklung ist, ein kleines Spotlight für eben diese setzen. „Ich wette du siehst süß aus, wenn du tanzt, weil du dich nicht zusammenreißen kannst.“ ist keine Ironie, sondern pure Zuneigung, die sicherlich für die hier gemeinten Menschen gefährlich zu kurz kommt. Mit dem unklar definierten Begriff „Systemsprenger“ meinen wir in diesem Fall junge Menschen, die nicht bei ihren Eltern leben dürfen und aufgrund ihrer Verhaltensauffälligkeiten von Einrichtung zu Einrichtung durchgereicht werden. Darauf aufmerksam wurden wir durch den gleichnamigen Film, der uns Tage nach der Ausstrahlung noch aufwühlte. Dieser Teufelskreis, sich aufgrund von Ablehnung daneben zu benehmen und dadurch immer neue Ablehnung zu erfahren, kommt uns als universelles Problem vor, das in dieser Form nur seine stärkste Ausprägung findet. Wir würden gerne dazu beitragen, die Toleranz und das Verständnis für Verhaltensauffälligkeiten zu erweitern, auch unsere eigene, woran uns dieser Song gerne ein Leben lang erinnern soll.
Irrenhaus beschreibt, wie man selbst krank werden kann, während der Partner sich stationär behandeln lässt, also einfach nicht für einen da sein kann. Das ist keine hypothetische Projektion, sondern aus unserem Zusammenleben gegriffen. Schön, wenn man wenigstens einen Menschen gefunden hat, der die eigenen Verhaltensauffälligkeiten erträgt, problematisch, sobald man sich nicht mehr an ihn klammern kann. Die Unfähigkeit, allein zu sein, wird dann schnell zum Vollabsturz. Irrenhaus ist der Versuch, diesen Vollabsturz in einen tanzbaren Vorteil zu verwandeln, der uns in Zukunft vielleicht ein Stück weit durch diese Situationen trägt, womit zu rechnen ist, denn leider sind wir beide Kandidaten für regelmäßige Aufenthalte in allen möglichen Kliniken. „Ich brauch dich jeden Tag. Du bist der einzige, der mich echt mag und der einzige, den ich ertrag.“ Romantischer wird’s nicht.
Junkietown, der Song, der dieser EP ihren Namen gibt, handelt von den Widersprüchen, die das, was wir fühlen und das, was wir sagen oft darstellen. Es geht darum, was es bedeutet, sich in einer schwarz-weißen Gefühlswelt zu bewegen, in der Dämonen aus der Vergangenheit die treusten Begleiter sind, und was es für den Partner bedeutet, der es auch noch so verflucht gut mit einem meint. Das Fazit: „Und wenn ich dich verjage, dann, weil ich meine Angst dich zu verlier’n grad nicht ertrage.“ Es kann nerven, liebevoll mit den eigenen Baustellen konfrontiert zu werden, doch mit jedem, der deine Probleme nicht zu seinen macht, bist du irgendwie alleine.
So viel Liebe handelt vom Ende einer toxischen Beziehung. „Du kannst mich nicht verstehen, ich kann einfach gehen.“ So sehen wir das jedenfalls. Man darf sich jeder Situation, die einen krank macht, entziehen, man darf einfach gehen. Viel mehr, als um das Ende dieser Beziehung, geht es jedoch um die anschließende Hetzjagd auf den, der die unbeliebte Aufgabe übernommen hat, sie zu beenden. Oft wird einem bei diesem selbsterhaltenden Schritt Lieblosigkeit vorgeworfen, dabei ist es doch die Liebe selbst, die Liebe zu sich selbst oder zu anderen, die da mit drin hängen, die einen das schaffen lässt. „Ich folg meinem Verstand, etwas setzt ihn in Brand: Da ist Liebe, so viel Liebe in mir.“ Die ständige Wiederholung dieses Satzes wirkt wie ein Mantra, das viel mehr nach innen als nach aussen gerichtet ist. Wir lassen uns keine Schuld mehr einreden, wir hören auf unseren Verstand und entscheiden uns für die Liebe.
Bei Sticky Rice kehren wir wieder dahin zurück, wo wir uns wohl fühlen - nach Thailand, dessen berühmtestes klebriges Dessert uns nicht nur schmeckt, sondern immer wieder daran erinnert, wie viel besser das Leben ist, seit wir aneinander kleben. Der Preis dafür ist nicht hoch, wir würden jedoch jeden Preis in Kauf nehmen. Jeder Mensch braucht ein Team. Sucht euch jemanden, der verbindlich für euch da ist, und macht die Probleme der anderen zu euren, denn keiner sollte dieses sehr schwierige Leben alleine meistern müssen.
SO VIEL LIEBE-TOUR 2022
präsentiert von Byte FM & frontstage-magazine.de
Tickets: http://shrt.audiolith.net/dod-tour2022
05.05.22 Bayreuth - Das Zentrum
06.05.22 Hildesheim - Kulturfabrik
07.05.22 Dortmund - Subrosa
08.05.22 Köln - Die hängenden Gärten von Ehrenfeld
10.05.22 Oldenburg - Umbaubar
11.05.22 Hannover - Indiego Glocksee
12.05.22 Würzburg - Cairo
20.05.22 Chemnitz - Weltecho