Hallo da draußen,
eine unserer Lieblingsbeschäftigungen ist es, Bands von uns gemeinsam in einen (selbstverständlich digitalen) Raum zu sperren und zu gucken, was bei rauskommt, wenn man sie alleine lässt. Wir sind mit dem Ergebnis von "Henri Jakobs vs. Olympya" sehr angetan, denn Ersterer hat Letzteren doch recht spannende Fragen gestellt. Die wollen wir hier mit euch teilen. Viel Freude und denkt dran, euch das "Auto" Album von Olympya zuzulegen, es ist noch wie frisch aus dem Ei gepellt.
Buy/stream: http://shrt.audiolith.net/al326
Henri: Was sollte olympisch werden?
Olympya: Meinst du eine Olympische Disziplin, die hinzugefügt soll? Dann wären es unserer Meinung nach: Eierkochen
H: Auto im Sinne von Rumfahren oder Persönlich?
O: Auto im Sinne der Bewegung, denn ohne Bewegung tritt stagnation ein und das wollen wir auf keinen Fall. Auch "Auto", weil eigentlich "Autobahn", dass aber definitiv ne Unterlassungsklage von Stefan Hütter (Kraftwerk) nach sich gezogen hätte. Auf dem Album gibts aber fürwahr einige persönliche Auto-Momente. Und es lässt sich fantastisch beim Autofahren hören.
H: Sollte es ein Tempolimit geben und was ist eigentlich mit autofreien Innenstädten?
O: Tempolimit ist ne gute sache. Der Umwelt zuliebe und weil es zuviele Menschen gibt, die ihren Führerschein aus dem yps Heft haben. Unser Album "Auto" zb.kann man wunderbar bei Tempo 120 pumpen und fühlt sich immer noch cool.
Autofreie Innenstädte wären super, wenn die Verkehrsbetriebe dafür ihren Service ausbauen und kostenfrei anbieten.
H: Was ist eigentlich männlich?
O: Das hat sich Herbert Grönemeyer in unserer Kindheit auch gefragt und zeigte damals schon, dass das Thema "Wann ist ein Mann ein Mann" nicht einfach zu beantworten ist. Worauf man sich wohl einigen kann, ist: Personalpronomen.
H: Ironie oder Ehrlichkeit?
O: Warum oder? Beides zusammen ergibt eine unaufdringliche Mischung aus Denkanstößen, ohne ständig belehren zu wollen oder schlechte Laune zu machen. Kommt noch Humor dazu, ist es wie Fürst Pückler Eis. Eine geile Mischung.
H: Kann der alte weisse Mann Feminist sein?
O: Warum nicht? Mann muss keine Frau sein, um für Gleichberechtigung zu sein. Allerdings ist das in den älteren Jahrgängen wohl eher selten. In unserem Song Ostseeträume, reden wir über einen gewissen, in Machtpositionen sitzenden Schlag an alten weissen Männern, die sich vor Veränderung scheuen bzw. sich nach vergangenen Zeiten sehnen. Es soll sich aber niemand ausgegrenzt fühlen. Natürlich gibt’s auch furchtbar hängengebliebene, alte weisse Frauen, die sich gerne angesprochen fühlen dürfen. (Hi Ursula) Ob es auch alte nicht binäre Personen gibt, die sich angesprochen fühlen können, wissen wir nicht. Aber grundsätzlich gilt: Arschloch bleibt Arschloch. Egal welches Geschlecht. Wir wollen das nicht pauschalisieren.
H: Welchen Titel könnte man diesem Jahrzehnt geben?
O: Das hat ja gerade erst begonnen. Es wäre unfair, dem jetzt schon einen Titel zugeben. Wir müssen abwarten wie es sich entwickelt. Wir sind auf jeden Fall guter Dinge, dass sich alles zum besseren wendet.
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