Am Freitag ist die EP "Ad Absurdum" von Rekone bei Audiolith erschienen.
AL463 Rekone - Ad Absurdum (EP, 04.04.2025)
stream: https://shrt.audiolith.net/al463
Achtung, diese EP ist ein Rausch, ein nervöser Alptraum, ein ehrlicher Freund, das wortgewandte Chaos. Wer sie hört, gerät in einen irren Sog. Doch es lohnt sich hier der Neugier nachzugeben, denn Ad Absurdum ist auch verdammt gut.
Rekone behandelt in den 10 Tracks mit dreckiger Ehrlichkeit die eigenen Abgründe, seine Abneigung gegenüber alles und jedem und sein ambivalentes Verhältnis zu Drogen. Auf Boombap, Postpunk und Elektro-Beats erzählt er episodenhaft bis gehetzt von seinem Alltag, seinen Gefühlen, seiner Haltung. Er ist dabei verloren, gefasst, durcheinander, auf den Punkt. „Ich baller im Sturzflug in die Kneipe, was ist los, ich suche Streit“ (“Blackout") Das ist die erste Line der EP und so beginnt eine rasend schnelle Irrfahrt durch die Nacht. Der Drum’n‘Bass-Beat von BRYCK lässt keine Nervenbahn in Frieden. Rekone verortet sich selbst am Rande der Gesellschaft und adressiert seinen „Rap [an] Sozialphobiker mit
Straßenabitur“ (“Opps"). „Wie ich lebe ist für Vater Staat ein Stich in die Seele, denn er sieht mich mit der Gang und nicht mit Kids oder Ehe“ (“Spitzhacke”). In "Ruf nicht an" erzählt er so nahbar von einer toxischen Beziehung, dass es beim Zuhören im Herzen wehtut. („Du bist das Beste, was ich krieg und ich das Letzte, was du brauchst“). Im Gegensatz dazu wird auf der ersten Single "Rap über Rap" über einem oldschooligen Piano-Synthie-Streicher-808-Beat von i.ke ordentlich ausgeteilt: „Ja na klar könnte ich auch Rap über Rap machen, wie der Rest von den Dreckslappen“ Es folgen zwei Features: Mit Kuzo driftet Rekone in der zweiten Single “Ich hab” rhetorisch versiert um ihre (Angst-)Zustände & Lebensrealitäten, während er danach mit MDMH stur in die einzig mögliche Richtung rennt - "Nach vorne".
Mit "E-Scooter Drive-By" geht die Reise durch Rekones Welt wild und wahnsinnig zu Ende. Wir werden zurückgelassen ohne Fazit. Übrig bleibt ein Gefühl von Zerrüttung. Wir konnten einen Blick werfen in die Tiefen eines seelischen Abgrunds und uns in unseren eigenen ein bisschen weniger verloren fühlen.