BRAZED sind zurück in 2013.
Nachdem die beiden Bassheadz in 2012 mit der “Remainder EP” und der Doppelsingle “Inner Planet / Low Orbit” nicht nur ihren Audiolith-Einstand feierten, zusätzlich Acts wie Neonschwarz und I Heart Sharks mit Remixen veredelten und sich ganz nebenbei zusammen Bassmusik-Grössen wie Pendulum und Skream auf der Compilation “Wordwide Dubsteppaz” startet das Projekt nun einen erneuten Angriff auf die Tanzflächen dieser Welt. Denn der Dancefloor ist die Heimat von BRAZED, der Beginn und die Leidenschaft von BadBoy Zoniy und Subtractor, die seit mittlerweile fast vier Jahren im Studio an der konsequenten Weiterentwicklung ihrer Bassartillerie tüfteln, die nicht nur Trommelfelle sondern unweigerlich auch ganze Clubs in vibrierende Ekstase versetzt.
“Analyzing” versetzt die Crowd schon von der ersten Sekunde mit roboterhaften Vocodervocals und einer nervenzerreissenden Stop-and-Go-Sequenz in Hochspannung bevor ultrakomprimierte Beats, wobbelnde Bässe und eine kleine, aber extrem wirkungsvolle Synthhook zum körperlichen Druckabbau laden und Rave-Drum’n’Bass in Reinform zelebrieren.
“Disruption” hingegen baut auf den verführerischen Kontrast zwischen klassischen Film Noir-Referenzen und der dunklen Seite des Drum’n’Bass-Movements und schafft mit dieser bisher ungehörten Fusion ein spannendes Blueprint für ein neues Subgenre innerhalb der Hochgeschwindigkeitsbassmusik: “Noir’n’Bass”. Cover Credits: Hi Towa
Stiff Little Spinners. Volume 3
Sie sind zurück und bereit für die nächste Runde auf dem Tanzflur. Auch in 2013 treiben die Stiff Little Spinners ihr Unwesen auf Open Airs und in den Clubs dieser Welt und versprühen dort die ihnen eigene, tief im Herzen der Clubkultur verwurzelte Wärme und sorgen mit abgrundtiefen, organischen Basslines für strahlende Gesichter. Und warum das alles? Weil die Leute da draussen es verdient haben - die Vinylcrowd und die digitalen Fans der Stiff Little Spinners: einer Crew, die als loses Kollektiv mit durchaus heterogenem Hintergrund an einer gemeinsamen Version der 22nd Century Dance Music feilt und diese nun schon zum dritten Mal als limitiertes 12“ Vinyl und im Downloadformat in die Welt schickt.
Gimmix „Bonnie“ macht den Anfang, eine Fusion aus zeitgenössischer, nahezu klassisch verorteter House Music und verführerischem Future Garage, der seine fröhlichst umhertollenden Basslines aus den Tiefen des UK Bass entleiht.
SlowHouse hingegen entwickelt sich dieser Tage immer mehr zum beverzugten Steckenpferd unseres geliebten Rampue, dessen „Insensible Remix“ mit seinen äusserst zerbrechlich ausformulierten Vocals schon während der ersten Takte allen James Blake-Fans ans Herz rührt – noch bevor sich eine behutsam-bestimmende Bassdrum im Viervierteltakt unter den Track schiebt und sich zum tragenden Fundament für modulierte Synthbässe und zart geführte Streicherkonstrukte aufschwingt.
Der rätselhafte Torsun Teichgräber führt uns mit seiner Hommage an „Dr. Sommer“ durch die nächsten Minuten und verwandelt den Ratgeber aller sexualgefrusteten Teens in einen experimentierfreudigen Professor, der in seinem prall gefüllten Klanglabor mit vertrippten 8bit-Bässen und rohen DeepHouse-Basics experimentiert. Untenrum unschlagbar, gerade in den tiefen Frequenzen und noch dazu immer den Schalk im Nacken, auch wenn die wunderschön-romantische Pianosequenz in diesem Track diesen zunächst noch in Schach hält.
Auch das Produktions-Triplet Davide, Kilian & Mendoza hat natürlich den Dancefloor fest im Fokus und reitet mit „Can’t Take The Head“ auf einem klassischen LatinHouse-Vibe, der sich in Kombination mit mittneunziger ClubHouse-Basslines und Laurid’s leicht rauchiger Stimme zu einem kleinen Sommerhit entwickelt, der sich auch auf den partyerprobten Car-Stereos der Straßen von Miami Beach problemlos bewähren dürfte.
Kalipo hat mit seinem „Fractal“ jedoch anderes im Sinn und bezieht sich einmal mehr auf mollbetonte Pianoklänge und tiefgründige Melancholie, die sich als grosses Thema durch diesen grossartigen (Live?)Jam zieht. Analoges Knöpfchendrehen und ein tiefgehendes Verständnis für den Klang der Maschinen machen das „Fraktal“ zu weit mehr als nur einer weiteren Nummer auf dem Dancefloor.
Und natürlich ist auch Krink wieder mit an Bord. Der Original Stiff Little Spinner serviert mit „As Time Goes By“ eine athmosphärisch dichte TechHouse´-Variation für die dunklen Stunden der Nacht, die den Vibe Sex’n’Crime-geladener Film Noir-Produktionen aus jeder mikrotonalen Pore ihres auf das allerwesentlichste reduzierten Soundgerüstes atmet. Anziehend und verführerisch wie eine verbotene Frucht ist „As Time Goes By“ die ultimative Killerapplikation für jedes DJ-Set.