Joney produziert und spielt fast-alle-Genres-umfassende, experimentelle, elektronische Musik - von Jazz-inspiriertem D’n’B, Garage oder Glitch, Trap-inspirierter Bass Music, bis hin zu House und Techno Club Tunes. Immer kann man dazu tanzen, mal wie ein boppender Drumn’n’Bass-Fanatiker, mal wie ein hoppender Breakbeat-Hörer, mal wie ein tranciger Spacecake und manchmal wie ein ekstatischer Teenager. Woher kommt es, dass dieser Hamburger sich nicht auf ein Genre festlegen will? Genau darin liegt ein Teil der Message, die Joney in die (messagearme) Musikwelt tragen will. So wie aus kulturellen Trümmern zwangsläufig etwas Neues entstehen muss, ist Joney in den Trümmern der sterbenden Jugendkulturen der 90er Jahre aufgewachsen und geprägt worden - ein Rückblick, ohne dabei melancholisch oder retro zu sein.
Joney spielt DJ-Sets, die mindestens so vielfältig klingen wie seine Veröffentlichungen “illowhead” (2013) und “Retrovertigo” (2015), und Live-Sets die gleichzeitig verzaubern und verstören. Er bildet eine letzte Instanz gegen Konsumsucht und markterforschte Trends. Alles anbieten, aber nicht anbiedern. Die Leute erst in den Bann ziehen und sie dann vor den Kopf stoßen. Alles planen, aber in völligem Chaos umsetzen. Wie seine Musik ist auch Joney selbst: todernst und unbekümmert, tragisch und sorglos, reflektiert und ignorant. Sein enigmatisches Wesen und musikalisch angstloses und vorurteilsfreies Schaffen sind wohl auch das, was ihn zu einem berüchtigten Mitglied der Kreise des Golden Pudel Club, Eat The Beat und ill machen.