Vandalismus veröffentlich heute mit "Alle toten Dichter" nicht nur einen neuen Song, sondern auch ein Musikvideo zum Making Of des Coverartworks. Wir entdecken noch immer jeden Tag ein neues Detail dieses Wimmelbilds. 🍭
"Die Vogelscheuche ist düster, ein bisschen dreckig, nicht böse, nicht depri, sie ist einfach ein Klassiker, Grusel aber kein Horror. Diese Spannung wollte ich, Heftigkeit, aber immer charmant, diesen Disney Horror, der sich generell durch meine Sachen zieht. Der kindliche und der raue Teil, das bin ich halt, das passt zu mir, das ist kein Widerspruch, das ist alles ständig da."
Wer mehr drüber erfahren möchte, dem legen wir das Interview bei Page mit Vandalismus und Gestalter UNgleich nahe.
Vandalismus - Gloria & Schwefel (Album, 04.09.20)
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Info "Alle toten Dichter":
Eben erst hat er "Rapmusik im Straßengraben" zelebriert, nun beschwört Vandalismus "Alle toten Dichter". Der zweite Track aus "Gloria & Schwefel" liefert zugleich eine Standortbestimmung und einen Ausblick darauf, was sein angekündigtes Album bietet: raptechnisch höheren Anspruch und mehr Abwechslung im Vortrag denn je. Auf bewährte Stilmittel verzichtet Vandalismus deshalb noch lange nicht. Zum Einstieg gibt es auch diesmal wieder ein Sprachsample, auch für die Produktion sorgen alte Wegbegleiter. Die unbeirrte Zielstrebigkeit jedoch, mit der Vandalismus durch Verse und Hooks pflügt, ist neu, reißt mit und lässt am Ende schier atemlos zurück. Das sollen gut drei Minuten gewesen sein? Sie fühlen sich an wie höchstens eineinhalb.
Dabei wirkt Vandalismus kein bisschen getrieben, sondern geerdeter und erfolgreicher bei sich angekommen als jemals zuvor. "Ich will, was ich sehe", rappt er. "Was ich habe, ist genug. 90 Gigabyte Musik, schwarze Farbe und ein Buch." Wenn dann aber alle toten Dichter "Abenteuer!" sagen, ist keine Rede mehr von Vernunft und Schlafengehen. Dann zieht es Vandalismus nach draußen, in die nächtlichen Straßen. Seinen Hunger nämlich, den hat er sich bewahrt: "Noch immer den alten Hass, noch immer alles selbstgemacht, doch nicht mehr das Gefühl, ich hätte irgendwas verpasst."
Alles hat Vandalismus natürlich trotzdem nicht selbstgemacht, seine Mitstreiter hat er aber mit goldenem Händchen ausgesucht. Der zugleich hypnotisch wabernde und dynamisch nach vorne rollende, mit Klickerklackerglitzer garnierte Beat geht auf das Konto der Kamikazes. Mit dem Wuppertaler Brüderpaar verbindet Vandalismus eine lange Geschichte, die drei machten in der Vergangenheit bereits mehrfach gemeinsame Sache.
Für das Coverartwork zu "Gloria & Schwefel" setzte UNgleich Design in üppiger Farbenpracht Vandalismus' überbordende Fantasie in Szene. Das zeitgeraffte Video vermittelt eine leise Vorstellung davon, wie viel Zeit, Arbeit, Liebe und Herzblut in dem zuckersüßen Wimmelbild stecken. Ein Durchlauf von "Alle toten Dichter" genügt niemals, um alle enthaltenen Details und Anspielungen zu erfassen, dafür braucht es schon mindestens eine Albumlänge. Praktisch: "Gloria & Schwefel" erscheint am 4. September bei Audiolith.
VÖ: 20. Juli 2020
Beat: Kamikazes
Video: UNgleich Design