Hurra! Morgen released Vandalismus sein Album "Diadem" auf Vinyl, Tape und digital bei Audiolith Records. Heute könnt ihr um 17 Uhr mit dem Musikvideo zu "Prinzessin" einen letzten Vorboten bestaunen.
Youtube: https://youtu.be/2vZJe82AoXY
in all den rabenschwarzen Jahren da hab ich’s wohl vergessen
wenn all die Wichser mich stressen misch ich ihnen Gift in ihr Essen
ich bin 'ne Disneyprinzessin, 'ne echte Disneyprinzessin"

VVK: https://shrt.audiolith.net/al474
Vandalismus hat sich mit dem Hip Hop versöhnt. Nachdem sein letztes Album durch den Urschlamm der eigenen Seele robben ließ, bietet "Diadem" die radikalst-therapeutische Erleuchtung: Rappen macht eigentlich einen Heidenspaß?Mit MCs wie Rokko Weißensee und MF DOOM als spirituelle Leuchtfeuer bekommen wir ein schnodderschnauzenspaßiges Punchline-Album. In Frieden mit der Anti-Haltung, sogar in Frieden mit den Reimketten gießt Vandalismus alle Dunkelheit und allen Galgenhumor in eine für ihn neu entdeckte handwerkliche Form. Als wäre mit einem Fingerschnipsen alles Verkopfte und alle Fragen zur Positionierung in der Hip Hop-Kultur verpufft. "Diadem" ist die launigste, pöbeligste Versöhnung mit all dem Dreck, der einen Vandalismus einst nötig gemacht hat.

Foto: Peat
Und doch wäre es nicht Vandalismus, wenn die Punchlines und die Freude am Siebentageregenwetter nicht ein trojanisches Pferd wären. Selbst wenn der Mann sich noch so sehr darum bemüht, nur auf die Zwölf zu geben, irgendwo mischen sich die ‚8 bis 10 interessanten Gedanken‘ wieder unters Gesamtbild. Und ehe man sich versieht, ist das Punchline-Format ein Vehikel dafür, die gewohnten Bahnen von Männlichkeit, Bravado und Machismo mit einer unterschwelligen Line auf links zu drehen. Tracks wie "Prinzessin" oder "Daddy Issues" befinden sich weiterhin im Grabenkampf gegen all das, was Vandas Heimatkultur Hip Hop für ihn befremdlich macht. Doch statt sich dagegen zu versperren, nimmt er das erste Mal konsequent alle Energie mit, die diese Heimatkultur belebend und schön machen kann. Es ist ein Album, das die Stärken aller vorigen Alben zu einer neuen und erfrischenden Symbiose bringt – es hat den Headspace von viel gesehen, viel gemacht und ist gerappt, als hätte jemand fünf Jahre auf sein Debüt hingearbeitet.
Produziert wurden die Tracks von meist Bekannten aus Vandalismus' Umfeld, wie Hiro M.A., Indusy, Akoasm, U.N.O.. Neu, aber direkt mit drei gemeinsamen Songs präsent ist die Zusammenarbeit mit KCVS. Gemischt, gemastert und für Cuts verantwortlich ist ebenfalls Akoasm, den einige von “Terror 22” kennen können. Das liebevolle Cover Artwork ist von UNgleich.
